Die Medien zeichnen ein einheitliches Bild der weiblichen Brust: sie symbolisiert Sex, Begehren und Schönheit. Sie ist verführerisch und aufreizend. Die weibliche Brust wird idealisiert. Rund und prall, mit kleinen rosa Brustwarzen – perfekt geformt. Ein Busen, der seine natürliche Funktion ausübt (ein Baby zu säugen) wird kaum dargestellt. Im Gegenteil: stillende Frauen werden beschimpft oder ausgelacht. Die vernichtenden Blicke sind dabei noch am harmlosesten. Beschimpfungen wie „Ekelhaft“ „Muss das sein“, „Das ist widerlich“, „Hast du kein Schamgefühl“, sind keine Seltenheit.
Frauen ist das Stillen in der Öffentlichkeit nicht gesetzlich untersagt. Allerdings haben beispielsweise Restaurants das Recht, einer stillenden Frau Hausverbote zu erteilen, wenn sich andere Gäste dadurch gestört fühlen. Dabei handelt es sich schlichtweg um Diskriminierung. Die Öffentlichkeit übt aber auch Druck aus: ein Baby muss gestillt werden. Aber nicht zu kurz. Und schon gar nicht zu lange. So oder so: bestenfalls unbemerkt. Obwohl durch mehrere Studien bewiesen wurde, dass Muttermilch die beste Nahrung für einen Säugling ist und die meisten Babys in Deutschland (wieder) gestillt werden, gilt Stillen weiterhin als ungalant.
Die Tabuisierung des Stillens ist ein gesellschaftliches Problem. Wir müssen dieses Tabu brechen. Wir müssen aufhören, Frauenkörper zu Sexualisieren. Solange Stillen nicht Enttabuisiert ist, können Frauen nicht gleichberechtigt sein.
Da können wir noch viel von Frauen in anderen Ländern lernen…
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Oh ja!
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