Gewalt unter der Geburt *Triggerwarnung

Gewalt unter der Geburt kann physisch und psychisch sein:

Physische Gewalt sind Eingriffe oder Untersuchungen, die nicht medizinisch indiziert sind und zu denen die Frau nicht zugestimmt hat, oder die unnötig grob durchgeführt werden.

Psychische Gewalt erfahren Frauen unter der Geburt, wenn ihre Bedürfnisse ignoriert, sie unter Druck gesetzt, beleidigt, verleumdet, entwertet oder verängstigt werden.

Fast jede zweite Frau in Deutschland erlebt Gewalt, durch medizinisches Fachpersonal,

unter der Geburt.

Worin liegt die Ursache von Gewalt unter der Geburt?
Die kapitalistische Gesellschaftsordnung zwingt unsere Krankenhäuser aus Gesundheit Geld zu machen. Um Kosten zu sparen, wird immer häufiger Personal abgebaut. Geburtenstationen sind besonders betroffen, weil sie sich finanziell kaum lohnen, viele Kreißsäle schließen. Die übrigen Kreißsäle müssen deshalb mehr Frauen aufnehmen – trotz Personalmangel.

Ein:e Geburtshelfer:in muss häufig bis zu 5 Frauen gleichzeitig betreuen. Manche Geburtsstationen sind so überlastet, dass Frauen unter Wehen in ein anderes Krankenhaus geschickt werden müssen. Geburten ohne medizinischen Eingriff sind für ein Krankenhaus häufig ein Verlustgeschäft. Oft setzt die Krankenhausleitung medizinisches Personal unter Druck, damit mehr Eingriffe durchgeführt werden.

Was kann ich tun, damit ich keine Gewalt unter der Geburt erfahren muss?

  • Schreibe einen Geburtsplan in dem du auflistest, welche Untersuchungen erlaubt sind und welche nicht. Frage deine Nachsorgehebamme, ob sie dir dabei helfen und dich umfassend über deine Rechte aufklären kann. 
  • Stelle von Anfang an klar, dass keine Eingriffe oder Untersuchungen ohne vorherige Erklärung und Zustimmung erfolgen dürfen, außer es liegt medizinische Notlage vor.
  • Fühlst du dich bei der Behandlung durch eine medizinische Fachperson unwohl, mache sie darauf aufmerksam. Verlange gegebenenfalls nach einer anderen Person.

Viele Frauen fühlen sich mit Geburtsbegleiter:in wohler. Bestenfalls bereitet er/sie sich genauso intensiv auf die Geburt vor, wie du. Sprecht deine Wünsche und Ängst genau ab. Einigt euch auf ein Zeichen, falls deine Begleitperson, während der Geburt, eingreifen soll.
Du kannst dir als zusätzliche Unterstützung eine Doula suchen. Eine Doula ist medizinisch ausgebildet und begleitet dich vor, während und nach der Geburt. Sie kennt sich mit deinen Rechten aus und kann sich für dich einsetzen.
Eine Geburt muss nicht zwangsläufig im Krankenhaus stattfinden. Wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht, besteht die Möglichkeit einer Hausgeburt oder einer Geburt im Geburtshaus. Es gibt nicht viele Geburtshäuser in Deutschland, kümmere dich am besten schon vor der 12. Schwangerschaftswoche um einen Platz. Dasselbe gilt für Hebammen, die eine Hausgeburt durchführen.

Die Erlebnisse während einer Geburt sind überwältigend und einnehmend. Der weibliche Körper arbeitet wie von alleine. Das fühlt sich oft wie ein Kontrollverlust an, was beängstigend sein kann.
Eine Geburt ist wundervoll und muss nicht mit Schmerzen und Angst verbunden sein. Es gibt unzählige Geburtsberichte und Videos von entspannten, schmerzfreien Geburten unter Hypnobirthing. Das Wichtigste ist, deinem Körper und dir Selbst zu vertrauen. Lass dich nicht verunsichern. Eine Geburt kann nicht „zu lange“ dauern. Jede Geburt ist individuell – so wie jeder Mensch individuell ist. Du bestimmst über dich und deinen Körper. 

Quellen:

https://www.wireltern.ch/artikel/0416-abstimmung-geburtsgewalt

Christina Mundlos „Gewalt unter der Geburt“

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