Kulturelle Identität und das eigene Selbst – Wer bestimmt was ich sein darf?

Das ist kein Text über Rassismus. Und auch kein Text über Ausländerfeindlichkeit. Das ist ein Text über die zweite und dritte Generation aus (teil-)immigrierten Familien. Generationen, Menschen, die kaum thematisiert werden. Aber es gibt uns: Menschen, die sich innerlich gespalten fühlen. Nicht, weil sie nicht als deutsch anerkannt werden – aber weshalb dann? EM 2008, Portugal gegen Deutschland Ich bin 8. Heute ist das EM … Kulturelle Identität und das eigene Selbst – Wer bestimmt was ich sein darf? weiterlesen

Die Sand Mafia

„Das gibt es doch wie Sand am Meer!“, bedeutet so viel wie: Das gibt es im Überfluss, davon gibt es mehr als genug, das ist nichts Besonderes. Sand ist also nichts Besonderes, weil es mehr als genug davon gibt.  Ist das so? Tatsächlich ist Sand mittlerweile einer der wertvollsten Rohstoffe der Welt.  Warum?Beton besteht zu etwa 40% aus Sand. Beton ist unser Hauptbaustoff für Straßen … Die Sand Mafia weiterlesen

„Gendern ist unnötig!“

Sprechen wir in der Mehrzahl von einer bestimmten Personengruppe benutzten wir in Deutschland das generische Maskulinum:Der Lehrer/ die Lehrerin -> die LehrerDer Student/ die Stundentin -> die StundentenDer Arzt/ die Ärztin -> die Ärzte Die männliche Pluralform soll eine Doppelfunktion haben und beide Geschlechter einbeziehen. Möchte man nur ein Geschlecht einbeziehen, sieht es anders aus:Der Lehrer -> die LehrerDie Lehrerin -> die LehrerinnenDer Arzt -> … „Gendern ist unnötig!“ weiterlesen

Make Love not War – politisch korrekte Beleidigungen

Ein Poetry Slam von Leticia Ferreira Schmidt Dein Puls steigt, dein Herz rast. Dein Körper schüttet Adrenalin, Cortisol und Endorphine aus. Dein soziales und körperliches Schmerzempfinden wird gelindert. Frust wird abgebaut – aber durch was? Liebe? Romantik? Sex? Ja, es gibt sogar Workshops dazu, aber… richtig beleidigen will gelernt sein. „Ein Ehrenmann, der Reden kann“, ist jemand der weiß, den Menschen richtig in seiner Ehre zu verletzten. Wusstet … Make Love not War – politisch korrekte Beleidigungen weiterlesen

Nachts eine Frau sein- So wirst du als Mann Teil der Lösung

Ich habe aufgehört zu zählen.Zu zählen, wie oft ich meine Hände in der Jackentasche um den Schlüssel geklammert habe, für den Fall, dass ich zustechen muss.Zu zählen, wie oft ich die letzten Meter nach Hause gerannt bin.Wie oft ich die Kopfhörer zwar im Ohr, aber aus hatte. Nur für alle Fälle.Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft Männer mir hinterherrufen, ihren Kopf aus dem Auto … Nachts eine Frau sein- So wirst du als Mann Teil der Lösung weiterlesen

Schönheitsmakel und Kapitalismus? – Ein Gedankenspiel

Ein Makel ist ein eindeutiger Hinweis auf eine Unreinheit: Eine von der Norm abweichende Eigenschaft oder ein Fehler. Schönheit ist eine spezifische ästhetische Eigenschaft, beispielsweise Symmetrie in Gesichtern. Stimmt das? Kann man Schönheit an bestimmten Eigenschaften festmachen und alles, was davon abweicht, ist ein Schönheitsmakel? Wenn ich an Schönheitsmakel denke, denke ich an Cellulite, Körperfett, Poren, Akne, Falten, Dehnungsstreifen, Körperbehaarung – die Liste könnte ewig weitergehen. … Schönheitsmakel und Kapitalismus? – Ein Gedankenspiel weiterlesen

Keine Ausreden! – Ein „Nein“ ist auch eine Antwort

Triggerwarnung sexuelle Gewalt

Ich war fünfzehn als es passiert ist.
Ich war neunzehn als ich erfahren habe, dass damals eine Grenze überschritten wurde. Immer wieder dachte ich an den Moment zurück, er war nie wirklich weg. Er war aber auch nie wirklich präsent, nie wirklich da. Bis zu dem einen Abend. Der eine Abend, an dem der Schmerz wieder da war. Keine Ausreden! – Ein „Nein“ ist auch eine Antwort weiterlesen

Frauen mit Kind – eine Last der deutschen Arbeitswelt

Langsam fängt mir an Etwas zu fehlen. Und ich weiß auch ganz genau, was dieses Etwas ist. Das Arbeiten. Ein bisschen fehlt es mir, an meinen Arbeitsplatz zu fahren. Ein komplett anderes Umfeld zu haben. Mit Menschen zu arbeiten, die ich mag, interessant finde, aber vielleicht nicht unbedingt selbst als meine Freunde ausgesucht hätte. Wenn ich darüber nachdenke, vergesse ich manchmal kurz, warum das gerade nicht geht. Oder besser gesagt, nicht so gut geht. Ich könnte mir schon einen Job suchen. Aber ich möchte Karl gerne weiterhin voll stillen und ich möchte auch weiterhin studieren. Außerdem möchte ich, dass Martin sein Studium so schnell wie möglich beenden kann. Und mit Karl und Studium einen 450 € Job zu machen, stelle ich mir schon echt super hart vor. Vielleicht wenn er 1 ½ Jahre alt ist und endlich in die Kita darf, falls wir dann einen Platz kriegen. Das ist in Leipzig leider gar nicht so leicht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir gar keinen bekommen. Und wenn, dann am anderen Ende der Stadt wo wir erstmal 45 Minuten hinfahren müssen. Zusätzlich die Kosten für die Kita, die man nicht unterschätzen darf. „Frauen mit Kind – eine Last der deutschen Arbeitswelt“ weiterlesen

Damit unsere Kinder es besser machen

„Das sieht mega schwul aus“ 
„Bist du behindert?“ 
„Du Spasti“ 
„no homo“ 
„Du bist so eine Pussy“
„Ich frage mal, ob einer von den Kanacken ein Feuer hat“
„Ex oder Jude“
„Deine Mutter ist so fett…“

Und, einen oder mehrere von diesen Sätzen schon einmal gesagt? 

Ich kann leider auch nicht von mir behaupten, das nicht getan zu haben. Ich will mein Verhalten diesbezüglich auf keinen Fall entschuldigen, aber als wir aufgewachsen sind, war die Sensibilität gegenüber Alltagsdiskriminierung noch viel geringer. Zumindest habe ich als Kind noch von 10 nackten Negern gesungen. In der fünften Klasse hatte ich einen Klassenkameraden aus den Philippinen, mit einem sehr langen, eindeutig nicht deutschem Namen. Er wurde von so gut wie allen Lehrern gefragt, ob sie ihm einen Spitznamen geben dürften, weil sein Name ja so kompliziert sei. Sein Name war zwar nicht deutsch, aber er war definitiv nicht so schwierig, dass man ihn nicht hätte lernen oder aussprechen können. „Damit unsere Kinder es besser machen“ weiterlesen